Einleitung: Die Geschichte des Goldes



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Weltkarte. Nova Orbis Tabula in Lucem Edita von Frederick de Wit (1662).

Gold ist ein ganz besonderer Stoff. Es besitzt eine Reihe einzigartiger Eigenschaften, die es für den Menschen zu allen Zeiten und in allen Kulturen begehrenswert machten. Seine Schönheit, seine Seltenheit, seine Unvergänglichkeit üben seit den Anfängen der menschlichen Zivilisation eine unwiderstehliche Anziehung aus. Gold umgibt eine Aura, die allein durch seine herausragenden Materialeigenschaften nicht zu erklären ist. Das kostbare Edelmetall gehört nicht allein zum Bereich des Profanen, sondern ihm wird eine gleichsam religiöse Verehrung zuteil. Gold hat Anteil an der Sphäre des Magischen, Heiligen und Göttlichen. Die Schönheit seines gelben Glanzes bestimmt das Gold zur Herstellung von Schmuck und Prunkobjekten. Seine Seltenheit bedingt seine Kostbarkeit. Seine Beständigkeit macht es zum Ausdruck höchsten Wertes.

Heute kann jedermann Gold erwerben, neuerdings sogar am Automaten. Diese universale Verfügbarkeit ist jedoch nicht selbstverständlich. Ursprünglich war Gold den Mächtigen und Reichen vorbehalten, Goldbesitz war Ausdruck eines hohen sozialen Ranges. Vom Gold der Pharaonen bis zum Gold aus dem Automaten ist ein weiter Weg. Die Goldgewinnung ist ein mühsames Geschäft. Menschen nahmen unsägliche Strapazen auf sich, um in seinen Besitz zu gelangen. Sklaverei, Ausbeutung und Mordtaten begleiten die Geschichte des Goldes. Man spricht vom „Fluch des Goldes“. Gleichzeitig entstanden Schmuck und Kunstwerke von strahlender Schönheit. Das Verhältnis des Menschen zum Gold ist ambivalent, das ist Teil seiner Faszinationskraft.

Milliarden von Jahren schlummerte das Gold in der Erde, ehe es in vorgeschichtlicher Zeit erstmals von einem menschlichen Auge wahrgenommen wurde. Irgendwann, irgendwo streckte zum ersten Mal ein Mensch seine Hand aus nach einem gleißenden Klümpchen im Flusssand. Irgendwann sammelte er die gelb glänzenden Goldkörner und trug sie mit sich. Irgendwann begann er das seltene Edelmetall zu bearbeiten und zu Schmuckstücken zu verarbeiten.

Die ältesten Gegenstände aus Gold wurden 1972 in Europa gefunden, sie stammen aus der Zeit zwischen 4600 und 4200 Jahre v. Chr. und wurden im sogenannten Gräberfeld von Warna in Bulgarien entdeckt. In den Gräbern fanden sich mehr als 3.000 Goldschmuckobjekte mit einem hohen Reinheitsgrad von 23 bis 23,5 Karat, die ein faszinierendes Zeugnis ablegen von dem hoch entwickelten metallurgischen Handwerk der Warna-Kultur. Darunter sind beeindruckend verarbeitete Armreifen, Stirnreifen, Halsketten, Goldketten, Goldperlen und Zierteile von Kleidungsstücken aus Goldblech.

Die erste große Goldkultur der Geschichte entstand in Ägypten, wo Funde aus einer Zeit um 4000 v.Chr. die Bearbeitung des Edelmetalls belegen. Im Land der Pharaonen galt das Gold als göttlich, und man stellte aufgrund seiner Farbe und seines intensiven Glanzes eine Verbindung zur Sonne her. Sowohl die Sonne als auch das Gold werden mit derselben Hieroglyphe bezeichnet. Gold galt den Ägyptern als „Sonnenmetall“. Ursprünglich kam das Gold der alten Ägypter aus dem Nil, an dessen Ufern es in Form von Waschgold gewonnen wurde, später betrieb man in Nubien, Ägyptens Goldland, Bergbau, um an das kostbare Metall zu kommen. Ein Großteil der Techniken, die zur Verarbeitung des Goldes notwendig sind, wurde in Ägypten entwickelt.

Nachdem es in Ägypten bereits Vorformen von Münzgeld gegeben hatte, prägte man in Lydien, einem Königreich in Kleinasien, im 7. Jahrhundert v.Chr. erste Münzen aus Elektrum, einer natürlich vorkommenden Legierung aus Gold und Silber. Der legendäre König Krösus, der letzte lydische Herrscher, ließ im 6. Jahrhundert Goldmünzen prägen, die zur Grundlage eines überregional erfolgreichen Währungssystems wurden. Der Reichtum Lydiens stammte aus dem goldführenden Fluss Paktolos. Gold als Münzmetall zu verwenden markiert einen wichtigen Schritt in der Kulturgeschichte des Goldes.

Da die italische Halbinsel nicht mit nennenswerten Goldvorkommen gesegnet ist, wuchs der Goldreichtum des Römischen Reiches erst mit der Expansion des Imperiums. Die Goldlagerstätten in neu eroberten Provinzen, die dem Reich einverleibt wurden, machten die römischen Herrscher reich und sorgten dafür, dass die Legionen für neue Eroberungen bezahlt werden konnten. Der Sieg über Karthago in den Punischen Kriegen brachte im 3. Jahrhundert die iberische Halbinsel, die über große Goldvorkommen verfügte, in den Besitz der Römer. In zyklopischen Anlagen, den sogenannten Arrugien, wurde Goldbergbau in großem Stil betrieben. Später gelang es den Römern, die Goldlager Makedoniens, Galliens, Dakiens  und Ägyptens in ihre Gewalt zu bringen.

Der Untergang des Römischen Imperiums und die nachfolgende Zeit der Völkerwanderung sorgten für einen Niedergang der europäischen Goldgewinnung. Es kam zu einem allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang, und mehr als 400 Jahre lang wurde kein Goldbergbau betrieben. Der Goldmangel führte dazu, dass keine Goldmünzen mehr geprägt wurden. Erst im Hochmittelalter kam es zu einem merklichen wirtschaftlichen Aufschwung, und in den norditalienischen Handelsstädten wurden ab dem 13. Jahrhundert auch wieder Goldmünzen geprägt. Ausgenommen von dieser Mangelsituation war das Byzantinische Reich, wo ein weitaus größerer Wohlstand herrschte als im übrigen Europa und ein ausgeprägter Kult um das gelbe Edelmetall. Die byzantinischen Kaiser nutzten Gold zur Repräsentation ihrer Machtfülle. Die Opulenz von Goldobjekten, die von byzantinischen Künstlern gefertigt wurden, war vorbildlich und galt als Symbol für göttlichen Glanz.

Eine neue Stufe in der Kulturgeschichte des Goldes wird markiert durch die portugiesischen und spanischen Entdeckungsfahrten zu Beginn der Neuzeit im 15. Jahrhundert. Portugal erkundete unter Heinrich dem Seefahrer die Küsten Afrikas, und in der Absicht, auf westlichem Weg nach Indien zu gelangen, entdeckte Christoph Kolumbus den amerikanischen Kontinent. Ein wichtiges Motiv für diese Erkundungsreisen war der Wunsch, große Mengen Gold zu erbeuten. Wenige Jahrzehnte später eroberten die spanischen Konquistadoren Mittel- und Südamerika und machten sich auf die Suche nach dem Goldland El Dorado. Die Goldgier der Eroberer mündete in Völkermord und Zerstörung der präkolumbianischen Hochkulturen der Azteken und der Inkas. Die spanischen Galeonen brachten beträchtliche Mengen Gold und Silber über den Atlantik.

Dieses Volumen war jedoch gering verglichen mit den Mengen, die das Goldfieber im 19. Jahrhundert zu Tage förderte. Jetzt ging es erst richtig los. Ein Goldrausch jagte den nächsten. Den Anfang bildete Russland in den 1820er Jahren im Uralgebirge und in Sibirien. Dann folgte der Goldrausch, der mit dem Goldfund in Kalifornien 1848 losgetreten wurde. Nur wenige Jahre später fand man auch in Australien große Lagerstätten. 1886 entdeckte man in Südafrika am Witwatersrand ein Vorkommen, das sich mit großem Abstand als größte Goldlagerstätte der Welt erweisen sollte. Den Abschluss bildete der Goldrausch in Alaska gegen Ende des 19. Jahrhunderts.

Ab den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts etablierte sich ein Währungssystem, das auf physischem Gold basierte: der Goldstandard, der garantierte, dass man Banknoten in Gold umtauschen konnte. Mit seiner endgültigen Abschaffung 1973 setzte eine Entmonetarisierung des Goldes ein, dennoch spielt Gold immer noch eine wichtige Rolle. Die Zentralbanken horten große Goldreserven, und im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts entdeckten auch viele Privatanleger zunehmend das Gold als Wertanlage, das in wirtschaftlich instabilen Zeiten Sicherheit verspricht. Es setzte ein Goldboom ein, der den Goldpreis auf einen historischen Höchststand trieb. Die Macht des Goldes ist seit Jahrtausenden ungebrochen, denn die Menschen glauben nach wie vor an den Wert des kostbaren Edelmetalls.



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