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Illegales Goldschürfen: Garimpeiros und Orpailleurs


Die Zeit der großen Goldräusche ist vorbei. Im 19. Jahrhundert setzten die Goldfunde in Kalifornien 1848, in Australien 1851 und in Alaska 1896 ganze Völkerwanderungen in Bewegung. In manchen Gegenden wurde die männliche Bevölkerung durch Abwanderung stark dezimiert, Frauen und Kinder blieben verwaist zurück. Goldgewinnung im großen Stil ist heute kein Geschäft für Abenteurer, die mit Schaufeln und Waschpfannen anrücken. Goldproduktion im industriellen Bergbau ist ein großes Geschäft, das sowohl bei der Prospektion als auch bei der Ausbeutung der Lager viel Know-how, modernes High-Tech-Equipment und beträchtliche finanzielle Mittel erfordert.

Dennoch, es gibt sie noch, die kleinen Wäscher und Schürfer, die mit primitiven Mitteln der Erde einige Unzen Gold abringen, um damit mühsam ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Die inoffizielle, halboffizielle und oft auch illegale Goldgewinnung blüht in allen Goldarealen der Erde, die in entlegenen Territorien liegen, wo der Arm des Staates nicht hinreicht und gesellschaftliche Strukturen spärlich entwickelt sind. Garimpeiros nennt man diese illegalen Goldgräber im Amazonasgebiet. In den französischsprachigen Regionen wie Französisch-Guayana in Südamerika oder in Westafrika bezeichnet man sie als Orpailleurs.

Die Garimpeiro-Arbeit erzeugt komplexe gesellschaftliche und wirtschaftliche Strukturen, die sich der Kontrolle seitens des Staates in der Regel entziehen. Die Garimpeiros setzen wirtschaftliche Tätigkeit in Gang, denn sie müssen mit Geräten, Pumpen, Dieselmotoren, Waschpfannen, Sieben, Rinnen, Zelten, Benzin und Lebensmitteln versorgt werden, sodass ein eigener Wirtschaftskreislauf entsteht, der die offizielle Volkswirtschaft beeinflusst und oft kaum geringer zu veranschlagen ist als der Bedarf der legalen Bergbaugesellschaften. Wie in den Goldfiebergebieten des 19. Jahrhunderts ziehen auch heute noch die Goldgräber eine Heerschar von Kaufleuten an, die Geräte und Waren des täglichen Bedarfs überteuert verkaufen, und von Goldankäufern, die das Gold zu Dumpingpreisen kaufen.

Wie in Kalifornien und Alaska seinerzeit werden die wenigsten der Goldgräber reich. Das mühsam verdiente Geld wird in Bordellen und Wirtshäusern schnell wieder verjubelt. Die Kriminalitätsrate ist hoch, Drogenhandel und Prostitution sind alltäglich. Die Gewinne mit Goldproduktion, Goldankauf und Goldverkauf machen andere. Gold verkaufen und Gold kaufen halten den Goldhandel in Schwung, der geringste Teil der Erlöse fließt in die Taschen der Garimpeiros.

Schätzungen der United Nation Industrial Development Organization (UNIDO) zufolge wurden 2008 etwa 400 Tonnen Gold inoffiziell gewonnen, das bedeutete 15 Prozent des weltweiten Goldabbaus. Ungefähr zehn Prozent dieser Menge stammten aus dem Amazonasgebiet. Das Volumen des jährlich informell gewonnenen Goldes schwankt sehr stark und hängt vom aktuellen Goldkurs ab. Liegt der Goldpreis hoch wie etwa zu Beginn der 1980er Jahre, steigt die Aktivität der Garimpeiros. Wenn der Goldkurs niedriges Niveau zeigt, lässt auch die Arbeit der illegalen Goldgräber nach und ihr Anteil an der Weltgoldproduktion sinkt.

Garimpeiro-Arbeit sorgt für erhebliche ökologische Belastungen. Umweltverschmutzung und Umweltzerstörung sind an der Tagesordnung. Häufig sorgt die illegale Goldgewinnung für nicht wieder gut zu machende Schäden an der Natur und ihren empfindlichen Ökosystemen. Mit Hochdruck-Wasserkanonen werden ganze Flussufer ausgespült, Urwälder werden abgeholzt. Ein besonderes Problem ist die Vergiftung der Flüsse mit Quecksilber, das bei der Goldgewinnung zur Amalgamierung von Goldpartikeln traditionell eingesetzt wird. Schätzungen zufolge landen jährlich annähernd 200 Tonnen Quecksilber im Amazonas, der die Lebensgrundlage eines riesigen Territoriums auf dem südamerikanischen Kontinent bildet. Etwa 2.000 Tonnen hochgiftiges Quecksilber soll in den letzten zwei Dekaden in den Amazonas gelangt sein. Medizinische Untersuchungen bei Bewohnern ergaben deutlich erhöhte Werte gesundheitsschädlichen Quecksilbers im Blut der Probanden.

In den 1980er Jahren kam es zu blutigen Konflikten zwischen Garimpeiros und den Yanomami-Indianern, die im brasilianisch-venezolanischen Grenzgebiet zwischen Amazonas und Orinoco siedeln und die größte ethnische Gruppe im Amazonasgebiet bilden. Reiche Vorkommen von Bodenschätzen wie Gold und Uran lockten weiße Siedler an, die den Lebensraum der indigenen Bevölkerung einschränkten. Schätzungen zufolge sollen Ende der achtziger Jahre mehr als 60.000 Goldschürfer in das Gebiet der Yanomami gekommen sein. Viele Indianer starben an eingeschleppten Krankheiten, gegen die sie nicht immun waren. Insgesamt wurden die Yanomami-Völker durch das Eindringen der Weißen um etwa ein Fünftel dezimiert.

Auch in Westafrika, wo das gelb glänzende Edelmetall schon seit mehr als 2.000 Jahren gewonnen wird, ist inoffizielle Goldgewinnung weit verbreitet. Da es hier einen Goldabbau im großen Stil erst seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gibt, sorgten schon immer die kleinen Goldgräber, die Orpailleurs, für den Reichtum afrikanischer Königreiche wie Ghana, das im 11. Jahrhundert seine Blütezeit erlangte, oder Mali, das im 14. Jahrhundert den Zenit seines Einflusses erreichte. Ab dem 15. Jahrhundert gelangte westafrikanisches Gold durch Tauschhandel in die Hände portugiesischer Seefahrer, die die gesamte Küste erkundeten. Häufig konkurriert der moderne Goldbergbau mit der Tätigkeit der Orpailleurs, und in der Vergangenheit kam es immer wieder zu Konflikten zwischen den beiden Parteien. Da die illegale Goldgewinnung nicht dauerhaft unterbunden werden konnte, gingen die großen Goldunternehmen sogar dazu über, die Durchschürfung alter Minen durch Orpailleurs zu dulden.


WusstenSieschon
Meisterschaften im Goldwaschen


Die Goldwäscherei ist im goldarmen Europa ein Hobby, kein ertragreiches Geschäft – zum Glück für die passionierten Amateurgoldwäscher. In dieser alten Disziplin werden auch Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und nationale Meisterschaften ausgetragen. Um Chancengleichheit zu gewährleisten, unterscheidet sich das wettkampfmäßige Goldwaschen von dem in der freien Natur. Ziel ist es, mit der Waschpfanne in möglichst kurzer Zeit alle Goldkörner zu finden, die in einem mit Sand gefüllten Kübel versteckt sind. Die Anzahl der verborgenen Goldflitter ist dem Goldwäscher unbekannt.

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