Es handelt sich um einen Brief, den der birmanische König Alaunphaya im Jahr 1756 an Georg II., in Personalunion König von England und Hannover, schickte. Das Schreiben konnte lange Zeit nicht entziffert werden, erst vor Kurzem gelang dem luxemburgischen Historiker Jacques Leider die Entschlüsselung der birmanischen Schriftzeichen. Drei Jahre Jahre lang hatten Leiders Forschungen an dem Brief aus reinem Gold gedauert. In seinem Schreiben unterbreitete der birmanische Regent dem englischen König das Angebot für einen Freundschaftspakt inklusive Handelsniederlassung in dem asiatischen Land. Georg II. wusste höchstwahrscheinlich nicht viel damit anzufangen und gab ihn an die Königliche Bibliothek in Hannover weiter. Der wertvolle Brief aus Gold misst 50 mal 12 Zentimeter und ist mit 24 Rubinen verziert. Um den Brief zu transportieren, benutzte man den ausgehöhlten Stoßzahn eines Elefanten.
Das Gewicht des goldenen Briefes beträgt 100 Gramm. Während der historische Wert des einzigartigen Stückes schwer zu schätzen ist, kann man den Materialwert gemäß dem aktuellen Goldpreis leicht beziffern. Würde man ein derartiges Objekt sträflicherweise in ein Geschäft für Goldankauf tragen, erhielte man für den Materialwert knapp 3.300 Euro. Legt man den Goldpreis in US-Dollar zugrunde, ergäbe sich ein Betrag von etwa 4.400 Dollar. Gottseidank stellt sich diese Frage nicht, denn niemand ist gewillt, dieses Unikat beim Goldankauf an den Mann zu bringen und einschmelzen zu lassen. Im Museum oder im Tresor ist das seltene Stück besser aufgehoben. Auf einer internationalen Fachtagung, die für dieses Jahr geplant ist, soll der goldene Brief des birmanischen Königs Gegenstand von Vorträgen und Erörterungen werden.