Die Sorgen um die prekäre Lage der Staatshaushalte der europäischen PIGS-Staaten bescherten dem Goldpreis auf Eurobasis am gestrigen Mittwoch sogar ein neues Allzeithoch von 1.070,11 Euro je Feinunze. Knapp eine Woche nachdem Irland ein Rettungspaket in Höhe von 85 Milliarden Euro von der Europäischen Union erhalten hat, um die gefährdeten Banken des Landes retten zu können, steigt die Besorgnis um Portugal. Die Nervosität wächst. Immer wieder werden Stimmen laut, die den Bestand des Euro in Gefahr sehen. Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Finanzminister Wolfgang Schäuble äußerten sich besorgt über die Zukunft der europäischen Währung. Angesichts solcher Meldungen sahen sich viele Analysten veranlasst, bei ihrer Goldpreisprognose nachzubessern.
Eine Trendweite bei der Goldpreisentwicklung gilt den Experten im Grunde als ausgeschlossen. An der Nachhaltigkeit des Aufwärtstrends hegt kaum jemand ernsthafte Zweifel. Für 2010 wird ein Durchschnittswert von 1.500 oder 1.600 US-Dollar je Feinunze vorhergesagt. Die Probleme des US-Dollar im internationalen Währungssystem, die Schuldenkrise in der Eurozone und die ansteigende Inflation in Asien sorgen dafür, dass der Run auf Edelmetalle unvermindert anhält. Doch nicht nur die Krisenstimmung heizt den Goldkurs an. Auch das Angebotsvolumen bietet nicht viel Spielraum. Selbst der hohe Goldpreis kann nicht dafür sorgen, dass die Produktion signifikant anwächst. Während in den letzten zehn Jahren viele Zentralbanken einen beträchtlichen Teil ihrer Bestände veräußerten, ist jetzt eine Umkehr zu beobachten. Eine ganze Reihe von Zentralbanken und Regierungen ist mittlerweile wieder dazu übergegangen, Gold anzukaufen.