Indien, Mauritius und Sri Lanka ergriffen die Gelegenheit und stockten mit Goldankauf ihre Bestände auf. Dieser Goldankauf erfüllt für diese Länder den Zweck, ihren Rücklagen eine größere Unabhängigkeit vom US-Dollar und von Staatsanleihen zu verschaffen. Nach einer jahrelangen Phase, in der Zentralbanken dazu tendierten, ihre Bestände durch Goldverkauf abzugeben, ist nun eine Wende zu erkennen. Die öffentliche Hand geht verstärkt dazu über, ihre Reserven durch Goldankauf zu sichern.
Um Turbulenzen auf dem Goldmarkt zu vermeiden, wurde die gesamte Menge Gold, die zum Verkauf ansteht, frühzeitig bekannt gegeben. „Diese Verkäufe werden in verantwortlicher und transparenter Art und Weise erfolgen, sodass eine Störung des Goldmarktes verhindert wird“, sagte Dominique Strauss-Kahn, Direktor des IWF. Bereits in den Jahren 1999 und 2000 hatte der IWF einen Teil seines Goldes verkauft, um seine Aufgaben finanzieren zu können.
Mit nun etwa 2.800 Tonnen Gold verfügt der Internationale Währungsfond über die drittgrößten Goldreserven der Welt. An erster Position liegen die Vereinigten Staaten mit ungefähr 8.000 Tonnen Gold, der zweite Rang wird von Deutschland eingenommen, das über ein Volumen von ca. 3.400 Tonnen Gold verfügt. Goldanleger können auf ein glänzendes Jahr zurückblicken. Der Goldpreis stieg im Jahr 2010 um mehr als 25 Prozent und erreichte gegen Ende der ersten Dezemberwoche ein Allzeithoch von 1.428,60 US-Dollar.
Der Internationale Währungsfond wurde am 22. Juli 1944 ins Leben gerufen und begann seine Arbeit im März 1947. Die Gründung dieser Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Washington D.C. war ein Ergebnis der Konferenz von Bretton Woods, mit der das internationale Währungssystem für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg neu geordnet wurde. Zu den Zielen des IWF gehört es, die Zusammenarbeit in der internationalen Währungspolitik zu fördern, Wechselkurse zu stabilisieren und die Geldpolitik zu regulieren. Zudem greift die Organisation Entwicklungsländern mit zinsgünstigen Krediten unter die Arme, damit diese ihre finanzielle Krise überwinden zu können.