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Große Nachfrage bei Gold-ETFs

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Erstellt am Sonntag, 04. Juli 2010 06:58

Viele Anleger fragen sich: In welcher Form soll ich in Gold investieren? In Barren, Münzen, ETFs, Minenaktien, Zertifikate oder Optionen? Wie die Entwicklung 2010 gezeigt hat, gab es in diesem Jahr einen großen Run auf physisches Gold in Form von Barren und Anlagemünzen. Die internationale Finanzkrise und die Eurokrise sowie die resultierende Überschuldung der Staatshaushalte haben dafür gesorgt, dass ein großer Vertrauensverlust in Papiergeld und Aktien eingetreten ist. Die Menschen bevorzugen in dieser Situation Barren und Münzen. Sie wollen etwas Handfestes, dessen Wert nicht verpuffen kann.

Darüber hinaus erfreut sich eine weitere Anlageform immer größerer Beliebtheit: Exchange Traded Funds oder abgekürzt ETFs, die es erst seit 2003 gibt. Hinter den physischen Gold-ETFs verbergen sich Fonds, die unmittelbar an den Goldkurs gekoppelt sind, das gesamte Fondvermögen ist in physischem Gold hinterlegt. Man erwirbt das Recht, sich seinen Anteil in physischem Gold ausbezahlen zu lassen. Dies gilt auch dann, wenn der Emittent insolvent ist. In diesem Fall gehört das physische Gold nicht zur Konkursmasse, mit dem die Gläubiger bedient werden, denn ETFs gehören rechtlich gesehen zum Sondervermögen. Man investiert also in physisches Gold, hat dabei aber nicht die Lagerungs- und Sicherheitsprobleme, die damit in der Regel verbunden sind. Doch auch bei ETFs ist Vorsicht geboten, denn das Produktangebot auf diesem Sektor ist vielfältig. Man sollte das Kleingedruckte lesen oder sich von zuverlässiger Seite beraten lassen.

Der weltweit größte physisch hinterlegte Gold-ETF ist der New Yorker SPDR Gold Trust, der mittlerweile auf ein Volumen von mehr als 1320 Tonnen angewachsen ist. Damit liegt er derzeit auf Platz sechs in der Rangliste der Länder und Organisationen mit den größten Goldreserven der Welt. In dieser Abfolge nimmt die USA Platz eins ein mit etwa 8130 Tonnen, gefolgt von Deutschland (3400), dem Internationalen Währungsfonds (2965), Italien (2450) und Frankreich (2435). Zwei bekannte europäische Gold-ETFs werden in der Schweiz angeboten, einer von der Züricher Kantonalbank und einer von der Privatbankengruppe Julius Bär ebenfalls in Zürich.