Wie Surbiton Associates, eine Beratungsfirma der australischen Goldindustrie, kürzlich vermeldete, betrug das Fördervolumen der Goldminen in Australien im dritten Quartal diesen Jahres 67 Tonnen. Im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres bedeutet diese Menge eine Steigerung von zwölf Tonnen bzw. ein Plus von 22 Prozent. Was jetzt bei der Goldproduktion beobachtet werden kann, ist das Wirken von Marktmechanismen. Der Goldpreis ist der Indikator für das Verhältnis von Goldangebot und Goldnachfrage.
Wenn der Goldpreis niedrig liegt, wie es vor dem Einsetzen des Goldbooms der Fall war, kann ein Teil der Minen nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. Nicht mehr rentable Goldbergwerke werden stillgelegt. Erreicht der Goldpreis jedoch ein derart hohes Niveau, wie es derzeit zu beobachten ist, ändern sich die Produktionsbedingungen für die Minenunternehmen grundlegend. Neben der Prospektion neuer Vorkommen lohnt es sich dann auch, bereits stillgelegte Minen neu zu bewerten und wieder in Betrieb zu nehmen. Derartige Einflussfaktoren auf das Goldangebot wirken langfristig mit einer Verzögerung von mehreren Jahren.
Australien gehört seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zu den größten Goldproduzenten der Welt. Im Jahr 1851 brach auf dem fünften Kontinent ein Goldrausch aus, der dazu beitrug, dass aus der britischen Sträflingskolonie ein moderner, unabhängiger Staat wurde. Seit 1997 gehen die Fördermengen der australischen Goldminen jedoch zurück. Damals betrug das Volumen 314 Tonnen, 2009 lag es nur noch bei 225 Tonnen. Die größten Goldproduzenten der Welt waren 2009: China (260 Tonnen Gold pro Jahr), Südafrika (250), USA (230), Australien (225), Peru (180), Russland (165), Indonesien (100) und Kanada (95).