Nacheinander wurden die 33 Bergmänner mithilfe der Rettungskapsel „Phönix“ aus der Tiefe nach oben gezogen und von ihren Angehörigen in Empfang genommen. Bewegende Szenen spielten sich ab. Als letzter Bergmann wurde der Schichtleiter Luis Urzúa ans Tageslicht geholt und von Staatspräsident Sebastián Piñera begrüßt. Zur selben Zeit läuteten in ganz Chile die Kirchenglocken, und die Menschen gingen auf die Straßen, um die Rettung ihrer Landsleute zu feiern. Die ganze Welt nahm Anteil und verfolgte die Rettung der 33 Mineros im Fernsehen. Nachrichtensender aus aller Herren Länder berichteten live vor Ort. Der Medienrummel war gewaltig. Hollywood soll bereits Interesse an der Verfilmung der Geschichte signalisiert haben.
Diese Schicht dauerte insgesamt 69 Tage. Sie begann am 5. August und verlängerte sich unmäßig, nachdem ein Bergschlag einen Streckensturz ausgelöst hatte. Alle Kumpel blieben unverletzt und konnten sich in etwa 700 Metern Tiefe in einen Schutzraum zurückziehen. Die Versorgung mit Sauerstoff und Trinkwasser war gewährleistet, Proviant musste streng rationiert werden. Zunächst musste man das Schlimmste befürchten, doch 17 Tage nach dem Unglück gelang es, ein Lebenszeichen zu erhalten und Kontakt mit den Verschütteten aufzunehmen. Von nun an war die physische Versorgung gewährleistet, aber für die Bergleute setzte sich das Nervenspiel fort. Würde es gelingen die 33 Kumpel zu retten, das war die bange Frage. Es wurden verschiedene Bohrungen durchgeführt, die schließlich zum Erfolg führten. Am 9. Oktober war es schließlich so weit, die Rettungsbohrung erreichte den Werkstattraum in 624 Metern Tiefe, und die Vorbereitungen für die Bergung konnten beginnen. Der Schacht wurde genutzt, um die Männer mit einer Kapsel zu retten.
Bei aller Freude über die Rettung der 33 Bergleute beginnt jetzt die Suche nach den Verantwortlichen für das Grubenunglück. Immer wieder war es in den vergangenen Jahren in der Mine San José zu schweren Unfällen gekommen, bei denen Kumpel ums Leben kamen. Aus Profitgier hatte man in dieser Mine die Sicherheitsvorkehrungen vernachlässigt. Das Bergwerk, das seit etwa 150 Jahren in Betrieb ist, war bekannt dafür, dass man mehr Geld verdienen konnte als in anderen Minen, dass die Arbeit aber aufgrund mangelnder Sicherheitsmaßnahmen riskanter war als anderswo. Präsident Piñera kündigte an, dass die Eigentümer des Bergwerks, der Compañía Minera San Esteban, zur Verantwortung gezogen würden. Die Konten der Betreiberfirma waren bereits im September eingefroren worden. Zudem versprach der Staatschef eine landesweite Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen in den Minen, damit sich derartige Grubenunglücke in Zukunft nicht wiederholen können. Die Angehörigen der Bergarbeiter kündigten an, millionenschwere Klagen gegen den Minenbetreiber und die chilenische Regierung anzustrengen.
Goldgewinnung war zu allen Zeiten ein anstrengendes, schmutziges und gefährliches Geschäft. Die Arbeit der Bergmänner ist riskant, unter Einsatz ihres Lebens holen sie das Erz aus der Tiefe. Den Reibach mit der Gewinnung von Gold, Silber und Kupfer machen andere. Die Unternehmen streichen den Profit aus Goldproduktion und Goldhandel ein, denn mit Goldgewinnung, Goldankauf und Goldverkauf lässt sich viel Geld verdienen. Gold produzieren, Gold verkaufen, Gold kaufen sind auch in Chile einträgliche Geschäftszweige. Das südamerikanische Land ist reich an Bodenschätzen und verfügt über zahlreiche Erzbergwerke. Bereits im 16. Jahrhundert, zur Zeit der Konquistadoren, wurden hier Gold und Silber abgebaut. Kupfer und Eisen folgten später.
JB-Goldankauf - Gold-Blog vom 20.09.2010
Grubenunglück in der chilenischen Gold- und Kupfermine San José