Rogers geht davon aus, dass die US-Wirtschaft auch weiterhin schwächeln wird. Daran würden auch die Versuche, die Wirtschaft anzukurbeln, nichts ändern. "Diese Maßnahmen haben bisher nichts geholfen, und sie werden auch in Zukunft nicht helfen. So etwas hat während der vergangenen zwanzig Jahre schon in Japan nicht funktioniert und in Großbritannien ebenfalls nicht." Rogers zeichnet ein düsteres Bild der Situation, und er prophezeit, dass gegen die aktuellen Schwierigkeiten kein Kraut gewachsen ist. "Wer bankrott ist, muss auch bankrott gehen. Nur so kann sich das System bereinigen. Wir haben mindestens zwanzig Jahre aberwitzige Übertreibungen an den amerikanischen Kreditmärkten erlebt. ... Die Vorstellung, dass aberwitzige Übertreibungen keinen Preis haben, ist lächerlich." Rogers ist überzeugt, dass der US-Dollar auf lange Sicht seinen Status als Weltreservewährung verlieren wird.
Glaubt man Rogers, gibt es derzeit keine Goldblase, denn genau genommen ist die Zahl der Menschen, die bisher in Gold investiert haben, gar nicht besonders groß. Er empfiehlt jedoch, nicht jetzt einzusteigen, sondern abzuwarten, bis der Goldkurs Korrekturen nach unten zeigt. Erst dann sei der geeignete Zeitpunkt für einen Einstieg gekommen. Rogers hält allerdings Silber aufgrund seiner hohen Bedeutung als Industrierohstoff für attraktiver als Gold. "Ich besitze beides, Gold und Silber." Er prognostiziert, dass der Silberpreis im kommenden Jahrzehnt auf mehr als 50 US-Dollar steigen wird. Als ebenfalls sehr günstig beurteilt er die Aussichten bei Agrarrohstoffen.