Gold-Blog-September 2010 Gold Silber Goldankauf Themen

Grubenunglück Chile San José | Goldankauf München

Details

Erstellt am Montag, 20. September 2010 13:05

Geschrieben von Harald G.

Bei einem Bergwerksunglück in der kleinen Gold- und Kupfermine San José in der Atacama-Wüste 45 Kilometer nördlich der chilenischen Stadt Copiagó sind am 5. August 33 Bergleute verschüttet worden. Das Unglück wurde durch Bergschlag ausgelöst, der zu einem Streckeneinsturz führte. Alle Kumpel blieben unverletzt. Sie zogen sich in 700 Metern Tiefe in einen Schutzraum zurück. Die Sauerstoffversorgung ist durch Risse und Spalten im Berg gewährleistet. Das Wasser, das von den Wänden der Höhlen lief, machte in den ersten Wochen Trinkwasserversorgung möglich. Mitgebrachter Proviant musste strikt rationiert werden, um längere Zeit Nahrung aufnehmen zu können. Alle 48 Stunden aßen die Bergmänner zwei Löffel Thunfisch und tranken ein halbes Glas Milch. Grubenlampen und die Beleuchtung der Fahrzeuge sorgen für Licht.

Mit den Rettungsarbeiten wurde noch am Tag des Einsturzes begonnen. Mit schweren Bohrgeräten versuchten die Rettungsmannschaften, an verschiedenen Positionen zu den Eingeschlossenen vorzudringen. Am 22. August gelang es, durch eine Bohrung Kontakt mit den Bergleuten aufzunehmen. Durch einen hinabgelassenen Schlauch im Bohrloch wurde es möglich, die 33 Männer, 32 Chilenen und einen Bolivianer, mit lebensnotwendigen Gütern zu versorgen und die Kommunikation zu gewährleisten. Mithilfe einer Minikamera gelangten auch bewegte Bilder an die Öffentlichkeit, die die Männer mit nacktem Oberkörper zeigen. In der Tiefe herrschen Temperaturen von bis zu 36 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit von mehr als 80 Prozent. Um die Kumpel aus der Tiefe zu holen, begann am 30. August eine Bohrung mit dem Großbohrgerät Strata Raisebore 950, das Löcher bis zu 1.000 Metern Tiefe bohren kann bei einem täglichen Vortrieb von 20 Metern.

Eine weitere Bohrung mit Hilfe des Bohrgerätes vom Typ Schramm T-130 erreichte am 17. September einen Werkstattraum in 630 Metern Tiefe. Die entstandene Röhre besitzt einen Durchmesser von 30 Zentimetern. Um die Bergleute retten zu können, muss das Bohrloch auf 70 Zentimeter erweitert werden. Diese Erweiterungsarbeiten können sich jedoch noch mehrere Wochen hinziehen. Um die missliche Lage seelisch verkraften zu können, werden die Kumpel psychologisch betreut. Nach Angaben eines Betreuers sind die 33 Bergleute in guter körperlicher Verfassung. Anlässlich des chilenischen Unabhängigkeitstages am 18. September wurden die Verschütteten mit einem Festessen versorgt. Darüber hinaus wurde am 19. September mit einer dritten Bohrung begonnen. Dabei wird ein gigantischer Bohrer vom Typ RIG-422 eingesetzt, der sonst bei der Ölförderung benutzt wird. Vermutlich werden die Männer noch bis Weihnachten in der Tiefe ausharren müssen, bevor sie gerettet werden können. Ganz Chile hofft, das sie bis dahin überleben können.

Als Konsequenz aus dem Grubenunglück wurden am 10. August der Direktor der chilenischen Bergbehörde, der Abteilungsleiter für Bergbau und der Leiter des regionalen Bergamtes von Staatspräsident Sebastián Piñera entlassen. Darüber hinaus wurde 18 Bergwerken wegen Verstoßes gegen die Sicherheitsstandards die Abbaulizenz entzogen. Die Regierung setzte eine Kommission ein, um die Sicherheit am Arbeitsplatz zu verbessern, besonders im Bergbau. Auf den Minenbetreiber in San José, die San Esteban-Gruppe, kommen hohe Entschädigungszahlungen zu. Bergbau unter Tage ist ein gefährliches Geschäft für die Minenarbeiter. Die Kumpel setzen ihr Leben aufs Spiel, die Gewinne aus der Gewinnung von Gold, Silber und Kupfer machen andere. Die Firmen verdienen viel Geld durch Goldproduktion und Goldhandel. Goldgewinnung, Goldankauf und Goldverkauf sind ein einträgliches Geschäft. Gold produzieren, Gold verkaufen und Gold kaufen ist das Ziel. Bergbau hat in Chile eine lange Tradition. Der Abbau von Gold und Silber reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück, das Zeitalter der Konquistadoren. Später kamen Kupfer und Eisen hinzu.