Das Volumen der Goldproduktion richtet sich in erster Linie nach dem Goldpreis. Wenn der Goldpreis hoch liegt, versuchen die Produktionsgesellschaften ihre Kapazitäten zu erhöhen und neue Vorkommen zu erschließen. Auch bereits stillgelegte Minen, die über einen niedrigen Erzgehalt verfügen, werden nach einer Preissteigerung wieder rentabel und neu in Betrieb genommen. Die Erschließung neuer Goldvorkommen ist außerordentlich zeitintensiv, sodass es zu erheblichen Verzögerungen kommt, bis die Goldproduktion deutlich steigt und mehr Gold auf dem Markt verfügbar ist.
Das Angebot ist aber nicht nur vom Goldpreis abhängig, sondern auch vom Ölpreis, denn die Goldgewinnung ist sehr energieintensiv. Weitere Kostenfaktoren sind Materialkosten und die Löhne der Minenarbeiter, des Weiteren politische Maßnahmen wie der von staatlicher Seite erhobene Förderzins oder Umweltauflagen. Von großer Wichtigkeit sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Da das Betreiben von Goldminen ein riskantes Geschäft ist, reagiert es besonders empfindlich auf die Lage an den Finanzmärkten, etwa wenn Kredite schwer zu erhalten sind.
Neben der Goldproduktion aus den Minen wird das Angebot ergänzt durch Altgold, das durch Verkäufe auf den Markt gelangt. Unter dem Begriff Altgold versteht man alles Gold, das nicht neu gefördert wurde, das also bereits früher verarbeitet und auf den Markt gekommen war. Im Wesentlichen unterscheidet man drei verschiedene Formen von Altgold. Der größte Teil des Altgoldes kommt durch den Verkauf von Schmuck zustande, der eingeschmolzen oder umgearbeitet wird. Weiteres Altgold erscheint durch die Verkäufe von Anlegern und durch das Recycling von Industrieprodukten wie Katalysatoren, Computerchips und chemischen Produkten.
Wegen des hohen Materialpreises ist das Gold-Recycling auch bei geringen Anteilsmengen rentabel. Die weitaus größten Mengen an Altgold stammen aus Asien, wo der Besitz von Goldschmuck eine immense Rolle spielt. Auch das Angebot an Altgold ist abhängig vom Goldpreis. Je höher der Goldpreis, desto stärker sind Eigentümer von Goldschmuck geneigt, ihre Stücke zu verkaufen, desto größer das Interesse, aus Abfallprodukten Edelmetall zurückzugewinnen.