Eine bekannte Bemessungsgrundlage ist der sogenannte Spotpreis. Er setzt sich zusammen aus dem Kurs, zu dem der letzte Goldhandel getätigt wurde, dem günstigsten Angebot je FeinunzeGold und dem Preis, den der Meistbietende zu zahlen bereit ist. Der Spotpreis ist ein Durchschnittspreis, der sich aus verschiedenen Geschäften in diversen bedeutenden Handelsplätzen in der ganzen Welt zusammensetzt. Da ein beträchtlicher Teil des Goldhandels über OTC-Transaktionen (außerbörslichem Handel) über Telefon per Standleitung abgewickelt wird und diese Geschäfte nicht in den Spotpreis eingehen, kann dieser nicht als offiziell gelten.
Aus diesem Grund gibt es daneben noch das London Gold Fixing (seit 1919), bei dem Mitglieder der fünf Banken Barclays Capital, Société Général, Deutsche Bank, HSBC und Bank of Nova Scotia per Telefonkonferenz den Goldpreis aushandeln. Bis 2004 war auch noch die Rothschild-Bank beteiligt, die 84 Jahre lang den Vorsitz geführt hatte. Der Vorsitzende des Fixings schlägt einen Preis vor, und die anderen Teilnehmer prüfen, ob es zu diesem Preis in ihrem Kundenkreis Käufer und Verkäufer gibt. Ist dies nicht der Fall, wird ein neuer Goldpreis vorgeschlagen so lange, bis ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage herrscht.
Doch mit dem Spotpreis und dem London Gold Fixing sind die Möglichkeiten zur Bemessung des Goldpreises noch nicht zu Ende. Viele Goldtransaktionen werden über Termingeschäfte abgewickelt, z.B. durch Vorwärtsverkäufe (Forwards). Um sich gegen das Preisrisiko zu wappnen, wollen sich sowohl Produzenten als auch Konsumenten auf eine sichere Bemessungsbasis stützen können. Denn Minenfirmen haben Angst vor plötzlich fallenden Preisen, Schmuckhersteller sorgen sich um steigende Preise. Forwards sind nicht Teil des Börsenhandels, deshalb gibt es keine Beschränkungen, was Laufzeit und Volumen betrifft. Im Gegensatz dazu sind Futures Termingeschäfte, die standardisiert an Börsen gehandelt werden. Alle Bedingungen des Kaufs sind bis in alle Einzelheiten vereinbart.
Darüber hinaus gilt es zu beachten, dass sich der reale Goldpreis für Kleinanleger erheblich von den Preisen unterscheidet, die im Großhandel üblich sind. Großhandelspreise beziehen sich in der Regel auf Gold-Standardbarren mit einem Gewicht von 400 Unzen (1 Goldbarren = ca. 12,44 Kilogramm). Wie bei anderen Rohstoffen auch entstehen beim Handel mit kleineren Barren durch den Handel selbst und die längeren Distributionswege zum Einzelhändler Mehrkosten, die in den Endpreis einfließen. Es gibt allerdings inzwischen Bemühungen, den Einzelhandelspreis in Charts abzubilden. Zum Spotpreis oder dem Preis, den das London Gold Fixing festgelegt hat, kann der Kleinkunde im Alltag kein Gold erwerben. Er wird bei einem Verkauf von Gold weniger erhalten und bei einem Ankauf von Gold mehr bezahlen müssen als den Wert der veröffentlichten Goldkurse.
Der Goldkurs, wie er beispielsweise auf der Homepage des Edelmetallhändlers Kitco und anderen Websites angegeben ist, unterscheidet sich in der Regel vom Spotpreis und vom Kurs des London Gold Fixing. Der Preis bei Kitco richtet sich nach den Abschlusskursen der New Yorker Warenterminbörse NYMEX.
Für den Goldpreis gibt es keinen amtlichen Wert. Angebot & Nachfrage regeln den Goldpreis. Der Goldpreis, der Preis der für Gold bezahlt wird, orientiert sich an den Goldkursen. Es gibt meherer Börsenplätze an denen Gold gehandelt wird, also mehrere Goldkurse und Goldpreise. Zudem ändern sich die Goldkurse im Sekundentakt, also auch der Goldpreis. Vergleichen Sie den Goldpreis wenn Sie Gold, Goldbarren oder Goldschmuck verkaufen wollen.