Die Eroberung des Inkareiches


Der spanische Konquistador Francisco Pizarro (1476 oder 1478 bis 1541) war ein ehrgeiziger Mann von unerschütterlichem Selbstvertrauen. In seiner Heimat war er u.a. als Schweinehirt tätig gewesen, ehe ihn die Abenteuerlust in die Neue Welt führte. Nachdem er von 1502 bis 1509 auf der Insel Hispaniola (heute Haiti und Dominikanische Republik) gelebt hatte, schloss er sich 1513 einer Expedition Vasco Núñez de Balboas an, die sich auf den Weg machte, um das sagenhafte Goldland El Dorado zu finden. Auf dieser Reise, die nicht zum ersehnten Ziel, dafür jedoch zur Entdeckung des Pazifischen Ozeans führte, erhielten die Spanier erste Hinweise auf das Bestehen des Inkareiches in Peru. Ab 1519 lebte Pizarro in Panama-Stadt, wo er als Bürgermeister und Richter ein kleines Vermögen zusammentrug.

1522 erfuhr Pizarro von der Eroberung des Aztekenreiches durch Hernan Cortés und von der Existenz des Inkareiches. Zusammen mit Diego de Almagro und dem Priester Hernando de Luque nahm er sich 1524 in die Pflicht, das legendäre El Dorado zu finden. Nachdem 1524 und 1526 zwei Expeditionen fehlgeschlagen waren, erreichte er bei einem weiteren Versuch 1526 bis 1528 mit Schiffen die peruanische Küste, von wo er mit Gold und Lamas nach Panama zurückkehrte. In Spanien wurde Pizarro 1529 von König Karl I. zum Generalkapitän von Peru ernannt und erhielt die Vollmacht für einen Feldzug. 1532 erreichte er mit seinen Schiffen die peruanische Küste und brach mit 180 Männern in das Landesinnere auf, um das Inkareich zu erobern.

Am 15. November 1532 traf der spanische Trupp in Cajamarca ein, wo er von dem Inkaherrscher Atahualpa und mehr als 20.000 Kriegern erwartet wurde. Boten hatten das Herannahen der Spanier angekündigt. Um die zahlenmäßig weitaus überlegenen Inkas zu besiegen, schmiedete Pizarro einen verwegenen Plan. Er beschloss, den Inkaherrscher in einen Hinterhalt zu locken und ihn inmitten seiner Armee gefangenzunehmen. Auf Einladung Pizarros erschien Atahualpa zusammen mit einem Gefolge von 4.000 bis 5.000 unbewaffneten Männern am nächsten Tag in Cajamarca. Pizarro gab das Zeichen zum Angriff. Atahualpa wurde überwältigt und gefangengenommen. Die Inkas wurden von den überlegenen Waffen der Spanier überrascht und leisteten keine Gegenwehr, denn sie fürchteten, das Leben ihres Herrschers zu gefährden. Tausende von ihnen wurden niedergemetzelt.

Da er die Gier der Europäer nach Gold bemerkt hatte, schlug der gefangene Atahualpa einen Tausch vor. Wenn man ihn aus der Gefangenschaft freilassen würde, wolle er die Kammer, in der er eingesperrt war, mit Gold auffüllen lassen. Das Zimmer maß etwa fünf auf sechseinhalb Meter und war drei Meter hoch. Pizarro akzeptierte die Übereinkunft, und in den folgenden drei Monaten wurden Goldschätze herbeigeschafft, um die Kammer füllen zu können. Die Spanier plünderten unterdessen die Inkahauptstadt Cuzco und raubten alles Gold und Silber, das sie finden konnten. Nur ein Bruchteil der kunstvollen Goldobjekte gelangte nach Spanien, fast alles erbeutete Gold und Silber wurde vor Ort eingeschmolzen und in Goldbarren und Goldmünzen bzw. Silberbarren und Silbermünzen verwandelt.

Obwohl er die Bedingungen der Spanier erfüllt hatte, wurde Atahualpa nicht freigelassen. Er wurde in einem Schauprozess zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Unter der Bedingung, dass er sich taufen ließe, gewährte man dem Inkaherrscher eine Todesart, bei der der Körper erhalten bliebe – nach dem Glauben der Inkas unerlässlich für ein Weiterleben im Jenseits. Atahualpa erhielt die heilige Taufe und wurde am 29. August 1533 in Cajamarca durch Erdrosseln mit der Garrotte hingerichtet. Nachdem alle goldenen Gegenstände geplündert waren, wandten sich die spanischen Eroberer dem Gold in den peruanischen Bergwerken zu, das in Sklavenarbeit zu Tage gefördert wurde. Große Mengen an Gold und Silber wurden in den folgenden Jahrzehnten über den Atlantik nach Spanien gebracht.

Pizarro gründete 1535 in der Nähe der Küste die Stadt Lima, ursprünglich Ciudad de los Reyes, heute die Hauptstadt Perus. Als Nachfolger von Atahualpa setzte er 1533 Manco Cápac II., einen Halbbruder Atahualpas, ein, zuerst ein Verbündeter, der jedoch 1536 das Bündnis mit den Spaniern aufkündigte und ein Jahr später Cuzco erfolglos belagerte. Um die Herrschaft in Cuzco kam es zum Konflikt zwischen Pizarro und seinem früheren Mitstreiter Diego de Almagro, der sich im April 1538 in der Schlacht von Las Salinas zu dessen Ungunsten entschied. Almagro wurde drei Monate später hingerichtet, Francisco Pizarro im Juni 1541 in Lima von Anhängern Almagros ermordet. Die Eroberung des Inkareiches durch die Spanier war nur möglich durch die Unterstützung verbündeter Völker, die sich gegen die Unterjochung durch die Inkas auflehnten. Dieser wichtige Aspekt wurde von der spanischen Geschichtsschreibung lange Zeit vernachlässigt.


WusstenSieschon
Die spanischen Konquistadoren hielten nicht Wort

Im November 1532 eroberte der spanische Konquistador Francisco Pizarro mit einem kleinen Trupp von knapp 200 Mann das Reich der Inka und nahm ihren Herrscher Atahualpa gefangen. Um freizukommen, schlug dieser eine Lösegeldzahlung vor. Er wolle die Kammer, in der er festgehalten wurde, mit Gold füllen. In der Folgezeit trafen Goldlieferungen aus dem gesamten Reich ein. Atahulapa hielt Wort, kam aber dennoch nicht frei. Er wurde in einem Scheinprozess zum Tode verurteilt und im August 1533 durch Erdrosseln mit der Garrotte hingerichtet. Von den Goldobjekten aus Atahualpas Kammer ist nur ein winziger Bruchteil erhalten, die allermeisten Objekte wurden von den spanischen Eroberern eingeschmolzen.

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