Goldschwindel: Der Bre-X-Skandal


Im Februar 1993 trafen sich im Restaurant eines Luxushotels in der indonesischen Hauptstadt Jakarta der kanadische Unternehmer David Walsh, der kanadische Geologe John Felderhof sowie dessen Freund, der philippinische Geologe Michael de Guzman. Was an diesem Abend besprochen wurde, wird für immer im Dunkeln bleiben. Das Ergebnis der Unterredung sollte die Welt Jahre später zu spüren bekommen.

Der bis dahin größte berufliche Erfolg des Explorationsgeologen Felderhof war die Entdeckung der großen Kupferlagerstätte Ok Tedi auf Papua-Neuguinea gewesen – ein Erfolg, den er später nicht wiederholen konnte. Walsh hatte in den siebziger Jahren mit mäßiger Fortune als Finanzberater gearbeitet, ehe er in den achtziger Jahren mit der Gründung der Firma Bre-X Minerals seine Laufbahn als Bergbauunternehmer begann. Bre-X war an der Börse notiert, doch der Aktienkurs der Papiere dümpelte vor sich hin. 1993 kratzte Walsh sein letztes Geld zusammen, und gemeinsam mit Felderhof und Guzman entstand der Plan, in der indonesischen Region Busang nach Goldvorkommen zu forschen.

Das Projekt wurde ein durchschlagender Erfolg. Probebohrungen ergaben einen Goldgehalt von mehr als sechs Gramm des Edelmetalls pro Tonne Gestein – ein eindrucksvoller Wert. Im September 1994, ein Jahr nach dem Beginn der Bohrungen, wurde das Volumen der Lagerstätte auf drei bis sechs Millionen Unzen taxiert. In der Folge wurden die Schätzungen immer weiter nach oben korrigiert, bis sie im Februar 1997 schließlich bei mehr als 70 Millionen Unzen landeten. Mit den Erfolgsmeldungen stieg auch der Aktienkurs. Der Wert der Bre-X-Aktie konnte innerhalb von drei Jahren einen Zuwachs erfahren, der das 500-fache betrug. Gold war noch keines gefördert worden, kein einziger Goldbarren gegossen.

Doch die Aktien blieben in Bewegung. 1996 verkaufte Felderhof innerhalb eines halben Jahres Bre-X-Aktien im Wert von mehr als 80 Millionen kanadischer Dollar, Walsh veräußerte Papiere im Wert von 35 Millionen Dollar. Guzman hingegen nahm sich im März 1997 das Leben, indem er während eines Helikopterfluges 250 Meter über dem indonesischen Dschungel aus dem Hubschrauber sprang. Im selben Monat kamen erstmals Zweifel auf. Die amerikanische Partnerfirma Freeport ließ Probebohrungen in Busang durchführen. Das Ergebnis war niederschmetternd: Nichts! Nicht eine Unze Gold!

Der Betrug war geschickt eingefädelt. Das Ergebnis aller Probebohrungen war gefälscht, das Gesteinsmaterial mit Flussgold gesalzen worden. Unbegreiflicherweise war der Schwindel nicht aufgeflogen. Guzmans Tod gab ebenfalls Rätsel auf. Indizien deuten daraufhin, dass sein Selbstmord inszeniert war und er sich nach seinem vorgeblichen Freitod bester Gesundheit erfreute. Walsh starb 1998 auf den Bahamas. Felderhof lebte anschließend auf den Cayman-Inseln. Ihm wurde der Prozess gemacht wegen Insiderhandels, der mit einem Freispruch endete. Wegen der Manipulation der Proben wurde niemand juristisch belangt. Den Schaden von mehr als vier Milliarden US-Dollar trugen die Aktienanleger.


WusstenSieschon
Der Münzabschneider

Vor der Erfindung von Münzprägemaschinen Mitte des 17. Jahrhunderts wurden Münzen mit einem Hammer von Hand geschlagen. Das Ergebnis waren glatte, oft unregelmäßige Münzränder. Seit es Münzen gibt, machten sich findige Menschen diesen Umstand zu Nutze, indem sie Metallspäne an den Rändern abfeilten oder abzwickten. Wenn man diesen profitablen Schwindel intensiv genug betrieb, konnte man aus den Spänen eine ordentliche Goldmenge ansammeln. Daraus ließ sich ein Barren gießen, den man verkaufen konnte. Doch das Geschäft war riskant. Münzabschneider wurden im Mittelalter mit dem Tod bestraft. Um das Münzabschneiden zu verhindern, wurden die Ränder maschinell hergstellter Münzen mit Kerbungen, Riffelungen oder Schriften versehen. 

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