Der World Gold Council (WGC), eine 1987 gegründete Vereinigung weltweit führender Goldminengesellschaften, hat ihren Bericht Gold Investment Digest publiziert, in dem Bilanz gezogen wird über die Entwicklungen auf dem Goldmarkt im dritten Quartal 2010. Danach konnte der Goldpreis in diesem Zeitraum verglichen mit dem zweiten Vierteljahr 2010 einen Zuwachs von etwa fünf Prozent verzeichnen. Diese Steigerungsrate spiegelt auch die Entwicklung in den letzten fünf Jahren wider. Das WGC kommt insgesamt zu dem Schluss, dass sich ein kontinuierlicher und gemäßigter Wertzuwachs zeigt, also keine Blasenbildung festzustellen ist. Bei Käufen von Gold-ETFs trat nach den hohen Werten des vorherigen Quartals eine Mäßigung ein. Das Gesamtvolumen erreichte einen neuen Rekordwert von 2.070,1 Tonnen.
Der Handel mit Goldoptionen war im Vergleich mit dem zweiten Quartal rückläufig, betrug aber immer noch knapp 100 Prozent mehr als im gleichen Quartal des Vorjahres. Gemäß Schätzungen lag die Nachfrage privater Anleger nach Goldbarren und Goldmünzen im dritten Quartal bei etwa 50 Tonnen. Auch in China stieg die Anlage in physisches Gold. Da die Quartalszahlen zur Nachfrage bei den Schmuckherstellern und für Industrieanwendungen mit Verzögerung veröffentlicht werden, sind die aktuellsten Zahlen in diesen beiden Segmenten auf das zweite Jahresviertel 2010 bezogen. Die weltweite Nachfrage der Schmuckindustrie betrug im zweiten Quartal 408,7 Tonnen, dies bedeutet im Vergleich zum vorigen Jahr einen Rückgang von etwa fünf Prozent. Berücksichtigt man jedoch den Wert des US-Dollars, ist sogar ein Zuwachs von ca. 23 Prozent festzustellen.
Die Nachfrage für zahnmedizinische und industrielle Zwecke verbuchte im zweiten Quartal 2010 einen Zuwachs von 14 Prozent. Das weltweite Goldangebot betrug im diesem Zeitraum 1.131,4 Tonnen und lag damit 18 Prozent höher als im zweiten Quartal 2009. Die Goldproduktion in den Bergwerken wuchs von 637 auf 658,5 Tonnen. Wegen des hohen Goldkurses erhöhte sich die Wirtschaftlichkeit des Goldrecyclings, sodass 496 Tonnen aus der Aufbereitung von Altgold stammten; dieser Wert markiert einen Zuwachs von 35 Prozent im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres.