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Edelmetallpreise | Dollarindex, ETFs, Saisonalität, Kurse

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Erstellt am Sonntag, 24. Oktober 2010 17:09

Geschrieben von Peter Schubert

Wer die Preise von Gold und anderen Edelmetallen regelmäßig verfolgt, stellt fest, dass die Preise von den kürzlich erreichten Rekordmarken z.T. bereits deutlich zurückgekommen sind. Die Frage ist, haben wir es hier mit einer längst fälligen Korrektur zu tun, oder legen die Edelmetallpreise vor einem Anstieg zu weiteren Rekordmarken nur eine verdiente Ruhepause ein? Welches der beiden Szenarien sich in den nächsten Wochen Realität werden wird, ist noch offen. Noch ist es zu früh, sich auf eine der beiden Varianten festzulegen. Aber es gibt einige Hinweise, dass es sich bei den jüngsten Kursabgaben möglicherweise doch um mehr als nur eine kurzfristige Pause handelt.

Hinweis 1 – ein erstarkender Dollar

Eine der Ursachen für die rasante Entwicklung sowohl der Edelmetallpreise als auch anderer Rohstoffe war ein seit Monaten sich im Sinkflug befindlicher US-Dollar. Je mehr der Wert des Dollars sank, desto stärker stiegen die Notierungen für nahezu alle in US-Dollar gehandelten Rohstoffe. Diese Entwicklung scheint nunmehr zumindest gebremst. Deutlicher als im Verhältnis des Dollars zu einer anderen Währung ist die neue Dollarstärke am Dollarindex abzulesen. Der Dollarindex berechnet den Wert des Dollars gegenüber einem Korb der wichtigsten Weltwährungen wie dem Euro, dem Japanischen Yen, dem Schweizer Franken und anderen. Seit einigen Tagen hat der Dollarindex seinen Abwärtspfad verlassen und steigt. Was die weitere Entwicklung der Edelmetallpreise angeht, gilt es also, den Dollarindex im Auge zu behalten.

Hinweis 2 – starke Abgaben bei physisch besicherten ETFs

Vergangene Woche kam es bei den großen US-amerikanischen ETFs für Gold (Kürzel GLD) und Silber (Kürzel SLV) zu bemerkenswerten Kursrückgängen. Bemerkenswert deshalb, weil diese Kursabgaben bei großen Umsätzen vonstatten gingen. Insbesondere beim Silber-ETF fanden die Kursrückgänge bei den stärksten Umsätzen seit drei Jahren statt. Kursschwäche bei starken Umsätzen ist oftmals ein Zeichen, dass der Höhepunkt einer Rallye überschritten wurde.

Hinweis 3 – Saisonalität

Gold, Silber und andere Rohstoffe haben über die Jahre ein Muster entwickelt, wie sich die Preise im Verlauf eines Jahres verhalten. Aus den Kursverläufen der letzten Jahrzehnte wurden sogenannte saisonale Charts entwickelt, anhand derer man erkennen kann, ob ein Wert je nach Jahreszeit eher steigt oder fällt. Und insbesondere für Gold und Silber gilt, dass sich diese gemäß der Saisonalität im Durchschnitt von Oktober bis ca. Mitte November eher schwach zeigen. Die Kursrückgänge der Edelmetalle der jüngsten Zeit spiegeln also genau das durchschnittliche saisonale Verhalten wider. Setzt sich diese Entwicklung gemäß der Saisonalität fort, muss also auch in den kommenden Wochen mit fallenden Kursen gerechnet werden.

(Hinweis: Aus Gründen des Urheberschutzes können diese Charts hier nicht veröffentlicht werden. Wer dennoch einen Blick darauf werfen möchte, findet hier die Links für Gold und Silber:
http://www.seasonalcharts.com/future_metalle_gold.html
http://www.seasonalcharts.com/future_metalle_silver.html )

Hinweis 4 – sinkende Kurse der Goldminenbetreiber

Wie bereits in einem früheren Blog-Beitrag dargelegt, scheinen die Kurse der weltgrößten Goldminenfirmen die rasante Entwicklung der Edelmetallpreise nur zögerlich mitzumachen. In den letzten Wochen kam es bei mehreren der großen international tätigen Gesellschaften sogar zu größeren Kursrückgängen, während beispielsweise der Goldpreis erst seit einigen Tagen Schwäche zeigt. Manche der Gesellschaften werden bereits zu Kursen von zwanzig Prozent und mehr unter ihrem Jahreshoch gehandelt. Wie bereits im o.g. Blog-Beitrag dargelegt, könnte dies ein Vorbote für weiter fallende Edelmetallpreise sein.

Fazit

Wie eingangs bereits erwähnt, kann noch nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob wir uns bereits in einer Abwärtswelle bei den Edelmetallen befinden oder nur ein kleine Pause eingelegt wird. Einige Anzeichen sprechen jedoch für eine bevorstehende größere Korrektur. Das Augenmerk sollte daher in der kommenden Zeit vor allem auf den Dollarindex gerichtet sein. Sein Verhalten gibt ein zeitnahes Signal, wie es an den Edelmetallmärkten weitergeht.