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Die Konferenz von Bretton Woods


Vom 1. bis zum 23. Juli 1944 trafen sich in der Nähe von Bretton Woods, einem Stadtteil des kleinen Kur- und Ausflugsortes Carroll im White Mountain Resort (US-Bundesstaat New Hampshire) Wirtschaftsvertreter aus 44 Mitgliedsstaaten der UNO, um eine Währungs- und Finanzkonferenz abzuhalten. Zu den 730 Delegierten gehörten Finanzminister und Notenbankgouverneure sowie weitere Wirtschafts- und Finanzexperten. In Europa und in Asien war der Zweite Weltkrieg noch in vollem Gange, doch es zeichnete sich bereits ein Sieg der alliierten Kräfte ab, sodass man es für angemessen hielt, frühzeitig über Pläne für eine Nachkriegsordnung nachzudenken. Zu den Teilnehmerländern gehörten u.a. die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion, die sich noch im Krieg mit Hitlerdeutschland befanden. Ziel der Zusammenkunft war, die Weltweltwirtschaft neu zu ordnen und die Basis für ein neues internationales Währungssystem zu schaffen. Resultat der Konferenz war die Unterzeichnung des Abkommens von Bretton Woods, das von 30 Staaten ratifiziert wurde und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs am 27. Dezember 1945 in Kraft trat.

Resultate der Konferenz

Zu den Ergebnissen der Konferenz gehörten die Gründung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (Weltbank). Der IWF, dem heute mehr als 180 Mitgliedsstaaten angehören, hat seinen Sitz in Washington D.C. und begann seine operative Tätigkeit am 1. März 1947. Zu seinen Zielen gehört die Förderung von Kooperation auf dem Gebiet der Internationalen Währungspolitik, die Förderung des Welthandels, die Festigung von Wechselkursen und die Regulierung der Geldpolitik. Die Weltbank verfolgte ursprünglich das Ziel, den Wiederaufbau der Länder zu fördern, die durch die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Ebenfalls in Washington D.C. angesiedelt, ist die wichtigste Aufgabe der Weltbank heutzutage die ökonomische Entwicklung schwächerer Mitgliedsländer zu fördern.

Goldstandard in beschränkter Form

Die neu geschaffene Weltwährungsordnung beruhte darauf, den freien Umtausch der verschiedenen Landeswährungen zu gewährleisten und dabei feste Wechselkurse anzuwenden. Als Leitwährung etablierte sich dabei der US-Dollar, der durch physisches Gold gedeckt war, sodass der Goldstandard, der von etwa 1870 bis zum Ersten Weltkrieg Bestand hatte, in modifizierter Form wieder eingeführt wurde. Federführend beim Zustandekommen des Bretton-Woods-Systems, das die Nachkriegsära bestimmte, waren der britische Ökonom John Maynard Keynes (1883-1946) und der amerikanische Volkswirtschaftler Harry Dexter White (1892-1948), die beide nur wenige Jahre nach der Konferenz starben und die Früchte ihres Konstrukts nicht erlebten. Keynes war der renommierteste Wirtschaftswissenschaftler seiner Zeit, White war stellvertretender Finanzminister der Roosevelt-Administration. Die beiden Männer legten ein eigenes Konzept zur Festigung des internationalen Währungs- und Finanzsystems vor, wobei sich der Vorschlag des US-Amerikaners durchsetzte.

Vor- und Nachteile des Goldstandards

Wichtigstes Ziel des neuen Währungssystems war es, die ökonomischen Vorzüge des Goldstandards zu übernehmen, seine Schwächen jedoch zu vermeiden. Als seine Vorteile galten die festen Wechselkurse zwischen den Landeswährungen und ihre Konvertierbarkeit sowie der freie Austausch an Kapital und Waren. Für wichtig hielt man die disziplinierende Kraft des Goldstandards. Wenn ein Land schlecht gewirtschaftet hatte, musste es Gold abgeben sowie Sparmaßnahmen herbeiführen und einen Konsolidierungskurs einleiten. Eine offensichtliche Schwäche des Goldstandards liegt in der geringen Flexibilität dieses Systems, das Deflation begünstigt und somit das Wirtschaftswachstum bremst. Dem Gold wurde gemäß diesem Konzept weiterhin eine wichtige Rolle zugewiesen. Es fungierte als Maßeinheit zwischen den Länderwährungen, denn jedes Land musste seiner Währung ein Äquivalent an Gold zuweisen. Des Weiteren diente das Edelmetall als zentrales Wertaufbewahrungsmittel zur Anlage von Reserven und als Zahlungsmittel zur Begleichung von Bilanzdefiziten. Nach einem Ausspruch von John Maynard Keynes von 1924 wollte man dem Gold die Rolle des absoluten Herrschers nehmen und es als konstitutionellen Monarchen einsetzen.

Der Gold-Dollar-Standard

Auf nationaler Ebene bestand nicht mehr wie in der glorreichen Ära des Goldstandards die Verpflichtung, Banknoten in Gold eintauschen zu können. Trotzdem blieben in vielen Ländern die Gesetze bestehen, die vorgaben, dass ein Anteil des Papiergeldes mit Gold gedeckt sein musste. Mit dem Abkommen von Bretton Woods wurde also ein modifizierter Goldstandard festgelegt. Genau genommen handelte es ich jedoch um einen Gold-Dollar-Standard, denn dem Dollar wurde eine Mittlerrolle zwischen den verschiedenen Währungen und dem Gold zugewiesen. Die Landeswährungen wurden im Grunde nicht an Gold, sondern an den goldgedeckten Dollar gebunden, der als Repräsentant des gelb glänzenden Edelmetalls galt. In den Statuten des Internationalen Währungsfonds stand dazu geschrieben: „Der paritätische Wert der Währung jedes Mitgliedslandes wird in Gold als dem allgemeinen Maß oder in Dollars der USA entsprechend dem Gewicht und Feingehalt per 1. Juli 1944 ausgedrückt.“ (Teil 1, Artikel 4)

Von großer Bedeutung war das Goldäquivalent des Dollars, also der offizielle Goldpreis in US-Dollar ausgedrückt. Dieser Preis betrug von 1934 bis 1971 unverändert 35 US-Dollar je Feinunze. Dieser Wert bildete so etwas wie eine „Konstante der Weltwirtschaft“. Für jedes Land war der Umrechnungskurs seiner Währung ungemein wichtig, denn von dieser Größe hing der Erfolg von Warenimport und -export ab. Wenn die Dollarparität fixiert war, konnte man ausrechnen, welche Menge Gold ihr entsprach. Der Kurs des britischen Pfunds beispielsweise war ursprünglich auf 4,03 US-Dollar festgelegt, nach einer Abwertung 1949 betrug er nur noch 2,80 US-Dollar. Ein US-Dollar war mit 3,67 D-Mark bewertet. Der US-Dollar wurde zur unumstrittenen Leitwährung der Weltwirtschaft. Die Vereinigten Staaten waren in der Lage, für ausländische Regierungen und Zentralbanken, Dollars in Gold umzutauschen. Die eingeschränkte Möglichkeit, Dollars in Gold zu konvertieren, stellte die Verbindung her zwischen dem internationalen Währungssystem und dem kostbaren Edelmetall. Etwa ein Jahrzehnt galt in den USA der nationalstolze Spruch „Der Dollar ist ebenso gut wie Gold.“ Aber dabei blieb es nicht, der Stand der Dinge ändert sich zuweilen.

Das Ende des Bretton-Woods-Systems

Wenn man eine Landeswährung in Dollar wechseln konnte, war man auch in der Lage, sie indirekt in Gold umzutauschen. Goldankauf und Goldverkauf wechselten sich ab; Gold ankaufen vergrößerte das Volumen, Gold verkaufen minderte es. 1949 verfügten die USA über Goldbestände in Höhe von 22.000 Tonnen, Ende der sechziger Jahre waren es noch 15.800 Tonnen, und zum Ende des Bretton-Woods-Systems, als die Konvertierung von Dollar in Gold eingestellt wurde, betrug das Volumen noch 8.600 Tonnen. In dieser Größenordnung ist das physische Gold, das angeblich in Fort Knox lagert, immer noch eingefroren. Die Obligation, Gold in Dollar umzutauschen, bedeutete ursprünglich keine Belastung für die Wirtschaft der USA, denn 1950 war der Goldvorrat der USA siebenmal höher als die Dollarbestände anderer Nationen. Dieses Verhältnis änderte sich jedoch innerhalb von eineinhalb Jahrzehnten. Der Vietnamkrieg verschlang Unsummen, die US-Wirtschaft geriet in eine Inflationskrise. 1967 entsprach der Goldvorrat nur noch 78 Prozent der ausländischen Dollarvorräte, die im Prinzip gegen Gold getauscht werden mussten.

Einige Länder, allen voran Frankreich mit ihrem Staatspräsidenten Charles de Gaulle (1890-1970), die einerseits den Papierdollars misstrauten und denen andererseits die finanzpolitische Vormachtstellung der USA ein Dorn im Auge waren, machten von diesem Recht Gebrauch. Schließlich zog US-Präsident Richard Nixon (1913-1994) am 15. August 1971 die Reißleine. Er beendete die Verpflichtung, US-Dollars in Gold umzutauschen. Mit dieser Entscheidung waren das Ende des Goldstandards und damit die Demonetarisierung des Goldes besiegelt. Das Goldfenster war geschlossen, das System der stabilen Wechselkurse gehörte der Vergangenheit an. Eine Abwertung des Dollars war die Folge, eine Liberalisierung der Finanzmärkte setzte ein. Seine bedeutende wirtschaftliche Rolle hat das Gold damit jedoch keineswegs eingebüßt. Wie der gegenwärtige Edelmetallboom zeigt, ist Gold in Zeiten wirtschaftlicher Krisen als beständige Wertanlage gefragter denn je. Es erhält seine Funktion als Schutz gegen die Verantwortungslosigkeit der Regierungen. Diese Entwicklung lässt sich auch am Goldkurs ablesen. Der Goldpreis steigt seit 2001 kontinuierlich, und er eilt dabei von Rekord zu Rekord. Ein Ende dieses Prozesses ist nicht abzusehen.


WusstenSieschon
Allzeithoch des Goldpreises 1980


Am 21. Januar 1980 erreichte der Goldpreis mit 850,00 US-Dollar je Feinunze ein neues Allzeithoch. Die Ursache dafür lag auf der Hand. Die Angst ging um, man flüchtete in Gold. Die Menschen zogen die Konsequenzen aus den politischen Krisen. Wenige Wochen zuvor waren sowjetische Truppen in Afghanistan einmarschiert, und auch die islamische Revolution im Iran hielt die Welt in Atem. Wer jedoch Anfang der achtziger Jahre Gold gekauft hatte, war schlecht beraten und musste Verluste hinnehmen. Der Goldpreis sank kontinuierlich – etwa zwei Jahrzehnte lang. Am 20. Juli 1999 erreichte er mit 252,80 US-Dollar seinen Tiefststand. Erst ab 2001 ging es wieder aufwärts. 2009/2010 setzte ein neuer Gold-Boom ein.

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