Einheit | Nennwert Mark |
Gewicht Gramm |
Feingold Gramm |
Durchmesser/Dicke Millimeter |
Prägejahre | |
1 Mark | 1 | 12,000 | 12,000 | 23,50 x 2,70 | 2001 |
Zum Gedenken an die D-Mark gab die Deutsche Bundesbank im Jahr vor der Einführung des Euro einmalig eine Goldmünze mit dem Nennwert von 1 Deutschen Mark heraus. Das Ausgabedatum war der 26. Juli 2001. Zu einem Preis von 250 DM konnten die Goldmünzen bei der Deutschen Bundesbank, den Landeszentralbanken und der Verkaufsstelle für Sammlermünzen erworben werden. Die Auflagenzahl lag insgesamt bei 1.000.000 Exemplaren; je 200.000 Stück verteilten sich auf die fünf deutschen Münzprägestätten. Das Gewicht der Goldmünze beträgt zwölf Gramm. Der Feingoldgehalt liegt bei 99,99 Prozent.
Weil die Deutsche Bundesbank jedoch nicht das Münzrecht besitzt, verabschiedete der Deutsche Bundestag ein Gesetz, mit dem die Bundesbank zur Ausgabe der Goldmünze ermächtigt wurde. Dieses Gesetz mit dem Ausfertigungsdatum 27.12.2000 trägt den Titel „Gesetz über die Ausprägung einer 1-DM-Goldmünze und die Errichtung der Stiftung Geld und Währung“. Von dem Verkaufserlös erhielt die Stiftung „Geld und Währung“ 100 Millionen D-Mark, 84 Millionen D-Mark gingen an die Stiftung „Preußischer Kulturbesitz“ zur Sanierung der Museumsinsel in Berlin. Die Stiftung „Geld und Währung“ verfolgt das Ziel, „das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Bedeutung stabilen Geldes zu erhalten und zu fördern“. Obwohl die 1-DM-Goldmünze in einer hohen Stückzahl hergestellt wurde, ist sie keine klassische Anlagemünze, sondern besitzt überwiegend Attribute einer Sammlermünze wie z.B. das einmalige Ausgabedatum.
Das Erscheinungsbild der 1-DM-Gedenkmünze aus Gold ist abgesehen von der Umschrift auf der Rückseite identisch mit der 1-DM-Münze, die von 1950 bis 2001 als gültiges Zahlungsmittel in Umlauf war, ehe am 1. Januar 2002 der Euro eingeführt wurde.
Der Rand der 1-DM-Goldmünze zeigt in vertiefter Prägung Ranken und Sterne.
Die Vorderseite der 1-DM-Goldmünze trägt waagrecht die Schrift „1 Deutsche Mark“, darunter erscheint das Prägejahr 2001. Die Zahl „1“ für den Nennwert ist rechts und links flankiert von Eichenlaub, jeweils zwei Eichenblättern und einer Eichel. Der Entwurf stammt von dem deutschen Medailleur und Bildhauer Josef Bernhart (1883-1967). Die alte 1-DM-Kursmünze bestand aus einer Nickel-Kupfer-Legierung und hatte ein Gewicht von 5,50 Gramm.
Die Eiche gilt als „deutscher“ Baum, das Eichenlaub wird traditionell als politisches Symbol für deutsche Identität verwendet. Aufgrund seines harten Holzes und seines späten Laubabwurfes wurde der Eichenbaum bei den alten Germanen zum Sinnbild für Unsterblichkeit und Widerstandsfähigkeit. In der Romantik stand die Eiche für Treue. Insbesondere mit der Gründung des Deutschen Reiches 1871, die nach Jahrhunderten territorialer Zersplitterung eine nationale Einheit herbeiführte, wurde das Eichenlaub zum festen Bestandteil deutscher Symbolsprache. Seither findet das Eichenlaub auf Hoheitszeichen, Denkmälern, Münzen und Orden häufig Verwendung.
Rückseite der Goldmünze 1 Deutsche MarkAuf der Rückseite der 1-DM-Goldmünze ist der Bundesadler, das Wappentier der Bundesrepublik Deutschland, abgebildet, dessen Blickrichtung nach rechts zeigt. Die Umschrift lautet „DEUTSCHE BUNDESBANK“, während die frühere 1-DM-Kursmünze den Schriftzug „BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND“ trägt. Unterhalb der Adlerdarstellung befindet sich das Kürzel für die fünf deutschen Münzprägeanstalten Berlin (A), München (D), Hamburg (J), Stuttgart (F) und Karlsruhe (G).
Der Adler ist in der Heraldik neben dem Löwen das zweithäufigste Wappentier. Traditionell gilt dieser Raubvogel als Symbol für Unsterblichkeit, Mut, Tatkraft, Entschlossenheit und Weitblick. In der griechischen, römischen und germanischen Mythologie ist der Adler mit der obersten Gottheit verbunden. Der einköpfige Adler des deutschen Bundeswappens ist weltweit eines der ältesten Staatssymbole und ebenso wie der doppelköpfige österreichische Bundesadler das traditionsreichste Hoheitszeichen in Europa. Seine Ursprünge reichen ins 12. Jahrhundert zurück. Der Entwurf des Bundeswappens in den deutschen Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold entstand 1926 und stammt von dem deutschen Grafiker und Maler Karl-Tobias Schwab (1887-1967).
Mark war ursprünglich eine germanische Gewichtseinheit, von der der Name verschiedener historischer Währungen abgeleitet ist. Die Gewichtseinheit „Mark“ löste ab dem 11. Jahrhundert zunehmend das Pfund als Münz- und Edelmetallgewicht ab. 1 Pfund entsprach 2 Mark; 1 Mark betrug 8 Unzen, 16 Lot, 64 Quäntchen, 24 Karat oder 288 Grän. Einheitlichkeit war überregional nicht gewährleistet, denn im Mittelalter entstand eine ganze Reihe regionaler Mark-Gewichte, die sich teilweise stark unterschieden, z.B. Wiener Mark, Nürnberger Mark, Erfurter Mark und Pariser Mark. Das wichtigste Mark-Gewicht war die Kölner Mark (233,85 Gramm), die vom 16. Jahrhundert als das grundlegende Münzgewicht des Heiligen Römischen Reiches fungierte und seine hohe Bedeutung bis 1857 behielt. Ab dem 10. Jahrhundert entsprach 1 Mark 160 Pfennige.
Auf dem Territorium der heutigen Bundesrepublik Deutschland existierten in der Vergangenheit viele Währungen, die den Namen „Mark“ trugen. Dazu gehörten ab dem Mittelalter die Kölner Mark, Sundische Mark, Stendaler Mark, Courantmark, Lübische Mark, Mark Banco und Silbermark, nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 die Goldmark (1871-1915/1938), Papiermark (1919-1923), Rentenmark (1923-1924/1948) und Reichsmark (1924-1948) sowie nach dem Zweiten Weltkrieg die Saar-Mark (1947), die Deutsche Mark (1948-2001) und die Mark der DDR (1948-1990). In anderen europäischen Ländern gab es die Finnische Mark (1864-2001), Estnische Mark (1918-1927), Polnische Mark (1918-1926) und die Konvertible Mark in Bosnien-Herzegowina (seit 1998).
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde mit der Währungsreform vom 21. Juni 1948 die Deutsche Mark als gesetzliches Zahlungsmittel in der amerikanischen, britischen und französischen Besatzungszone eingeführt, die die Reichsmark ablöste. In der Sowjetischen Besatzungszone wurde die Reichsmark am 26. Juni 1948 von einer Währung abgelöst, die zunächst ebenfalls den Namen D-Mark trug, 1964 aber in Mark der Deutschen Notenbank und 1968 in Mark der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) umbenannt wurde. 1 Deutsche Mark (abgekürzt DM, DEM oder D-Mark) war unterteilt in 100 Pfennige. Nach der Währungsreform entsprachen 1 US-Dollar 3,33 DM, ab 1949 4,20 DM. Nachdem die Bundesrepublik 1952 dem Internationalen Währungsfond (IWF) beigetreten war, entsprach gemäß den Statuten des Bretton-Woods-Systems und ihrer festen Wechselkurse 1 DM 0,211588 Gramm Feingold oder 0,24 US-Dollar.
Die Nennwerte der Münzen waren 1, 2, 5, 10 und 50 Pfennige sowie 1, 2 und 5 Mark. Die Nennwerte der Banknoten der dritten Serie, die von Anfang der sechziger bis Anfang der neunziger Jahre in Umlauf waren, betrugen 5, 10, 20, 50, 100, 500 und 1.000 Mark. In der vierten Serie gab es auch eine 200-DM-Banknote. Nimmt man ihre Binnenkaufkraft zum Maßstab, war die Deutsche Mark zeit ihres Bestehens eine der stabilsten Währungen der Welt. Aufgrund dieser Stabilität avancierte die D-Mark zur zweitwichtigsten Reservewährung neben dem US-Dollar. Gemäß der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der BRD und der DDR wurde die D-Mark ab 1. Juli 1990 gesetzliches Zahlungsmittel auf dem Gebiet der DDR, in den fünf neuen Bundesländern. Als Buchgeld war die D-Mark bis zum 31. Dezember 1998 alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel, bis zum 31. Dezember 2001 auch noch als Bargeld. Mit dem 1. Januar 2002 wurde die D-Mark wie in elf weiteren europäischen Staaten vom Euro abgelöst.
Der deutsche Medailleur und Bildhauer Josef Bernhart wurde am 31. Oktober 1883 im schwäbischen Türkheim geboren. Nachdem er den Besuch des Münchner Ludwigsgymnasiums mit dem Abitur abgeschlossen hatte, schlug er als Finanzrat und später als Regierungsrat eine Beamtenkarriere ein. Auf künstlerischem Gebiet bildete sich Bernhart autodidaktisch. Etwa 1920 fing er an, Porträtmedaillen zu fertigen. Dabei stellte er ein positives Modell her, das er in Solnhofer Kalkstein schnitt. Aus dieser Vorlage produzierte er Formen, die mittels der Schleudergusstechnik mit Silber ausfüllte. Zu seinen bevorzugten Motiven gehörten Künstler, daneben porträtierte er einige Numismatiker. Von 1932 bis 1948 fungierte er als Syndikus der Akademie der Bildenden Künste in München. Als Beamter war Bernhart nicht auf Auftragsarbeiten angewiesen. Erst in der späteren Phase seiner künstlerischen Tätigkeit nahm er an Wettbewerben zur Gestaltung von Münzen der Bundesrepublik Deutschland teil. Sein bekanntester Entwurf ist die 1-DM-Münze, die von 1950 bis 2001 als gesetzliches Zahlungsmittel in Umlauf war. Bernhart starb am 19. Mai 1967 in Hanau (Hessen).