Francs Goldmünze Marianne Hahn (Frankreich)



Francs Marianne HahnFrancs Marianne Hahn Vorderseite
20 Francs
Marianne Hahn. Vorderseite (links), Rückseite (rechts). Zum Vergrößern auf die Bilder klicken.

Land:
Hersteller:
Feingoldgehalt:
Frankreich
Französische Prägeanstalten
900/1000

 Einheit Nennwert
Francs
Gewicht
Gramm
Feingold
Gramm
  Durchmesser/Dicke
Millimeter
Prägejahre
 20 Francs 20 6,452 5,807   21,00 x 1,30 1906-1914

Diese beliebte französische Anlage-Goldmünze, die von 1906 bis 1914 geprägt wurde, gehört zu den historischen Stücken aus der Ära der 1865 gegründeten Lateinischen Münzunion (LMU), der die Länder Frankreich, Belgien, Italien, Schweiz und Griechenland angehörten. Durchmesser und Gewicht dieser Goldmünze ist charakteristisch für die genormten Prägungen der LMU. Die Einführung einheitlicher Münzen sollte den Handel zwischen diesen Ländern fördern. Für diese Goldmünze ist auch der Name „Marianne“ geläufig, denn auf der Vorderseite ist die französische Nationalheldin abgebildet, eine Symbolfigur für Freiheit und Unabhängigkeit, wichtige Werte der Französischen Revolution. Der Feingoldgehalt der Goldmünze beträgt 90,00 Prozent, der zehnprozentige Kupferanteil der Goldlegierung verleiht der Münze einen leicht rötlichen Farbton. Die Goldmünze besitzt ein Gewicht von 6,452 Gramm bei einem Feingoldgehalt von 5,807 Gramm. Von den Jahrgängen 1907 bis 1914 wurden offizielle Nachprägungen in sehr hohen Auflagenzahlen hergestellt. Im Jahr 1911 betrug die Stückzahl etwa 5,3 Millionen, 1907 sogar ca. 17,7 Millionen.

Erscheinungsbild

Der Rand der 20-Francs-Goldmünze Marianne Hahn trägt die Schriftprägung „LIBERTE EGALITE FRATERNITE“ (Freiheit Gleichheit Brüderlichkeit).

Vorderseite der Goldmünze Francs Marianne Hahn

Die Vorderseite der Goldmünze zeigt ein Konterfei der Marianne, seit der Französischen Revolution eine Symbolfigur Frankreichs, die Werte wie Freiheit und Unabhängigkeit verkörpert. Die Blickrichtung der Heroinengestalt zeigt nach rechts.  Auf dem Kopf trägt sie eine phrygische Mütze, die Kopfbedeckung der Jakobiner, die ihr Haar bedeckt. Das Haupt der Freiheitsheldin ist zudem umkränzt mit einem Zweig aus Eichenlaub. Die Umschrift lautet „REPUBLIQUE FRANҪAISE“.

Rückseite der Goldmünze Francs Marianne Hahn

Auf der Rückseite ist ein nach links blickender gallischer Hahn abgebildet, der auf einer Grasfläche schreitet. Der Hahn gilt als Symboltier Frankreichs. Die Umschrift lautet „LIBERTE - EGALITE - FRATERNITE“ (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit), die Grundwerte der Französischen Revolution. Unterhalb des Motivs findet sich das Prägejahr, links unterhalb des Hahns erscheint der Nennwert „20“, rechts unterhalb des Vogels die Abkürzung der Währungseinheit „FCS“.

Marianne Hahn

Die Marianne ist die Symbolfigur der französischen Nation. Auf Abbildungen ist ihre Gestalt meist mit entblößten oder spärlich bedeckten Brüsten dargestellt. Auf dem Kopf trägt sie eine phrygische Mütze, eine Kopfbedeckung, die zur Zeit der Französischen Revolution von den Jakobinern als sichtbares Zeichen ihrer politischen Überzeugung getragen wurde. Ursprünglich geht die Mütze auf die Phryger zurück, einem indogermanischen Volk, das zwischen dem 8. und dem 6. Jahrhundert v.Chr. in Kleinasien über ein blühendes Reich verfügte. Der Name „Marianne“ als Verkörperung Frankreichs wurde erstmals 1792 in der Stadt Puylaurens (Département Tarn) verwendet. Die Marianne ist in Frankreich in Form von Plastiken und Bildern allgegenwärtig. Auf vielen französischen Plätzen finden sich Skulpturen der Frauengestalt, in zahlreichen öffentlichen Gebäuden gibt es Mariannen-Büsten. Der Name geht auf das provenzalische Volkslied La garisou de Marianno (Mariannes Erholung) zurück.

Eine berühmte Mariannen-Darstellung ist das Gemälde Die Freiheit führt das Volk (1830) von Eugène Delacroix. Das Bild zeigt die Heldin barbusig als Anführerin einer Gruppe von Barrikadenstürmern, die über gefallene Soldaten hinwegschreiten. In der rechten Hand trägt sie eine Tricolore und in der linken Hand ein Gewehr mit aufgepflanztem Bajonett. Delacroix’ bekanntes Bildnis erinnert an die Julirevolution von 1830, während der es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Pariser Bürgern und der bourbonischen Obrigkeit kam. Der Aufstand, der sich gegen die repressive Politik von König Karl X. richtete, dauerte drei Tage und bedeutete das Ende der Bourbonenherrschaft. Das Gemälde misst 3,25 mal 2,60 Meter und hängt im Louvre in Paris.

Seit Anfang der siebziger Jahre wurden immer wieder Mariannen-Büsten nach dem Vorbild berühmter Französinnen, meist Filmschauspielerinnen, geschaffen. Im Einzelnen wurden als Mariannen gekürt: Brigitte Bardot (1970), Mireille Mathieu (1978), Catherine Deneuve (1985), Inès de la Fressange (1989), Sophie Marceau (1994), Laetitia Casta (2000), Évelyne Thomas (2003) und Florence Foresti (2009). Diese modernen Mariannen werden scherzhaft als „Miss Bürgermeister“ bezeichnet, denn etwa 36.000 Bürgermeister in Frankreich wählen alle paar Jahre eine berühmte Französin als Vorlage für die neue Mariannenskultpur, die in französischen Rathäusern aufgestellt wird.

Der gallische Hahn

Der gallische Hahn gilt als Symboltier Frankreichs. Wie es dazu kam, dass der Vogel diesen Status erhielt, ist nicht eindeutig geklärt. Eine Theorie dazu lautet, dass ein Wortspiel mit dem lateinischen Wort „gallus“ dahintersteckt, das sowohl „Hahn“ als auch „Gallier“ bedeutet. Der Hahn erschien bereits auf Münzen, die in Gallien geschlagen wurden. Während das Symboltier im Mittelalter verschwunden war, tauchte es ab dem 16. Jahrhundert wieder auf Münzen auf. Während der Französischen Revolution 1789 wurde das Herrschaftszeichen der Bourbonen auf den Heeresflaggen durch einen Hahn ersetzt, ehe er unter Napoleon Bonaparte von einem Adler abgelöst wurde. In der Phase der Restauration zwischen 1815 und 1830 verschwand die Abbildung des Vogels wieder von den Fahnen. Nach der Julirevolution 1830 versah man die Flaggen wieder mit dem Bildnis eines Hahns, die Kleiderknöpfe und Fahnen der Nationalgarde waren mit einem Bildnis des Vogels versehen. 1852 wurde der Hahn erneut durch einen Adler ausgetauscht. Viele Denkmäler in Frankreich ziert ein gallischer Hahn mit triumphierend gereckter Brust. Von 1789 bis 1804 fungierte der Hahn als französisches Wappentier. Das Wappen der Stadt Versailles ziert ein doppelköpfiger Hahn.

Die Lateinische Münzunion (LMU)

Überregionale Währungssysteme sind förderlich für den Handel. Das weiß man nicht erst seit der Einführung des Euro. Die Französische Revolution und die nachfolgende napoleonische Ära bedeuteten für die europäischen Währungen einen wichtigen Einschnitt, denn die dezimale Ordnung fand durch die Orientierung am französischen Franken weitere Verbreitung. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts sorgte der vermehrte Goldzufluss aus Kalifornien und Australien für Turbulenzen im bimetallischen Währungssystem, das das Wertverhältnis von Gold und Silber auf 1:15,5 festlegte. Um diesen Schwierigkeiten angemessen begegnen zu können, lud Frankreich 1865 seine Nachbarländer Italien, Belgien und die Schweiz an den Verhandlungstisch. Am 23. Dezember 1865 wurde ein Vertrag ratifiziert, der am 1. August 1866 in Kraft trat und als Gründungsdokument der Lateinischen Münzunion (LMU) gilt. 1868 trat Griechenland dem Bund bei. Das Abkommen enthielt verschiedene Maßnahmen zur Geldpolitik, u.a. Bestimmungen zur Prägung von Goldmünzen, die nach Feinheit, Gewicht und Durchmesser einheitlich waren.


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