Rubel Goldmünze Tscherwonez (Russland)



Tscherwonez Rubel Goldmünze10 Rubel Tscherwonez
Rubel Tscherwonez. Vorderseite (links), Rückseite (rechts). Zum Vergrößern auf die Bilder klicken.

Land:
Hersteller:
Feingoldgehalt:
Russland
Staatliche Prägeanstalt
900/1000

 Einheit Nennwert
Rubel
Gewicht
Gramm
Feingold
Gramm
  Durchmesser/Dicke
Millimeter
Prägejahre
 1 Tscherwonez 10 8,603 7,742   22,60 x 1,70 1923, 1925, 1975-1982

Ursprünglich bezeichnete man im Russischen Reich Goldmünzen aus dem Westen als Tscherwonez, dieser Name wurde auch für die Anlage-Goldmünze mit einem Wert von 10 Rubel angewendet, die 1923 und 1925 erstmals geprägt und von 1975 bis 1982 erneut aufgelegt wurde. Tschernowez (auch Tscherwonetz oder Tschernowetz, Plural Tscherwonzen, russisch Червонец) bedeutet soviel wie „rote Münze“, denn der zehnprozentige Kupferanteil der Goldlegierung verleiht der Münze einen rötlichen Schimmer. Der Feingoldgehalt beträgt 90,00 Prozent, für diese Feinheit diente vermutlich das Schweizer Vreneli als Vorbild, denn der Tscherwonez wurde auch ins Ausland verkauft, um Devisen zu bekommen. Nach der Währungsreform von 1947 entsprachen die zehn alten Rubel einem neuen Rubel.

Die Goldmünze wurde immer nur in einer Stückelung produziert, ihr Feingoldgehalt entspricht etwa einer Viertelunze. In manchen Jahren wurden neben den Exemplaren in Stempelglanz-Qualität auch Proof-Münzen aufgelegt. Die Prägungen in Stempelglanz erreichten teilweise sehr hohe Auflagen. 1923, dem ersten Jahr der Prägung, betrug die Auflagenhöhe 2.751.000 Exemplare. Die Wiederauflagen zwischen 1975 und 1982, die für den Verkauf ins Ausland bestimmt waren, hatten wechselnde Stückzahlen: 1975 (250.000), 1976 (1.000.000), 1977 (2.000.000), 1978 (350.000), 1979 (1.000.000), 1980 (Stempelglanz 900.000, Proof 100.000), 1981 (1.000.000) und 1982 (Proof 65.000).

Von den Tscherwonez-Goldmünzen, die 1923 geprägt wurden, sind nicht allzu viele erhalten; bei Auktionen erzielen diese Münzen einen Preis von etwa 7.000 US-Dollar. Von den 1925 geprägten Tscherwonzen existieren nur noch fünf Stück, die sich alle in Moskau befinden. Drei davon werden im Museum der Staatlichen Münze aufbewahrt, zwei im Puschkin-Museum. Zwischen 1922 und 1947 gab es auch 10-Rubel-Geldscheine, die man mit dem Namen „Tscherwonez“ bezeichnete, noch heute werden in Russland die Banknoten verschiedener Währungen, die einen Nennwert von zehn Einheiten tragen, Tscherwonez genannt.

Erscheinungsbild

Der Rand der Tscherwonez-Goldmünze ist glatt und mit einem Schriftzug geprägt, der ins Deutsche übersetzt „Leningrader Münze“ bedeutet.

Vorderseite der Goldmünze Tschernowez

Die Bildseite der Tscherwonez-Goldmünze zeigt einen breitbeinig stehenden, bärtigen Bauern bei der Saat, der nach rechts blickt. Mit der ausgestreckten rechten Hand streut er das Saatgut. Er steht barfuß auf dem Feld, die Ärmel seines Hemdes und die Hosen trägt er aufgekrempelt. Um seine rechte Schulter ist ein Tuch gebunden, das den Saatkorb an seiner linken Hüfte fixiert. Im Hintergrund rechts sind rauchende Schlote zu sehen, im linken Hintergrund zeigt sich am Horizont der Strahlenkranz einer aufgehenden Sonne. Auf der rechten Seite hinter dem Sämann ist ein Pflug abgebildet. Am linken unteren Rand ist die Jahreszahl in arabischen Zahlen geprägt, am oberen Rand befindet sich eine Umschrift in kyrillischen Buchstaben, die in deutscher Übersetzung „Ein Tschernowez“ bedeutet.

Das Motiv der Münze ist typisch für künstlerische Darstellungen in der Gesellschaft der Sowjetunion, wie sie auch durch die spätere offizielle Doktrin des Sozialistischen Realismus bestimmend war. Das Bildnis auf der Tschernowez-Goldmünze ist beispielhaft für den „Arbeiter- und Arbeitskult“ in der sowjetischen Kunst. Der säende, kraftvoll wirkende Bauer erscheint als Held einer Gesellschaft, die den arbeitenden Menschen als wichtigste Grundlage der Gemeinschaft betrachtet. Die romantisierende Darstellung der Arbeitswelt umfasst sowohl die landwirtschaftliche Arbeit, die von dem Sämann ausgeführt wird, als auch die Industriearbeit, die durch die rauchenden Fabriktürme im Hintergrund verkörpert wird. Die optimistische Wiedergabe der Arbeitswelt und die heroisierende Darstellung von arbeitenden Menschen verfolgte das Ziel, die Menschen ideologisch zu beeinflussen. Das Individuum tritt hinter typisierten Gestalten zurück.

Rückseite der Goldmünze Tscherwonez

Das Motiv der Rückseite zeigt Hammer und Sichel, umgeben von einem Kranz aus Weizenähren, vor dem Hintergrund einer aufgehenden Sonne, die ihre Strahlen aussendet. Unterhalb des Ährenkranzes ist „Р.С.Ф.С.Р.“, die Abkürzung des Landes, geprägt, in deutscher Sprache RSFSR (Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik), die größte Unionsrepublik der 1922 neu gegründeten Sowjetunion. Eine Ausnahme bilden die Münzen des Jahrgangs 1925, die unterhalb des Motivs die Schrift „C.C.C.P.“ tragen (UdSSR, Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken). Die Umschrift oberhalb des Motivs lautet in deutscher Sprache „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“, ein bekannter Aufruf der sozialistischen Bewegungen, der den letzten Satz des Kommunistischen Manifestes von Karl Marx (1818-1883) und Friedrich Engels (1820-1895) bildet, das im Februar 1848 in London erschien.

Hammer und Sichel, die sich überkreuzen, sind ein Symbol für den Kommunismus. Es symbolisiert entweder den Kommunismus allgemein, eine kommunistischen Partei oder einen kommunistischen Staat. Der Hammer verkörpert das Industrieproletariat, die Sichel steht für die Bauernschaft; zusammen vertreten sie die Zusammengehörigkeit von Industriearbeitern und Landarbeitern. Am bekanntesten ist das Symbol aus der Flagge der Sowjetunion zwischen 1923 und 1991; Hammer und Sichel erscheinen in gelber Farbe zusammen mit dem gelb eingefassten, fünfzackigen Roten Stern auf rotem Grund. In verschiedenen europäischen Staaten wie Polen, Ungarn, Lettland und Litauen ist die Verwendung des Symbols heute verboten.

Russische Goldmünzen

In Russland wurden bereits im 10. Jahrhundert Goldmünzen geprägt. Aber da das Land nicht mit großen Goldlagerstätten gesegnet war, war die Anzahl sehr gering. Erst im 18. Jahrhundert während der Regentschaft von Zar Peter dem Großen (1672-1725) gab es Goldmünzen, die im Umlauf waren. In den Jahrhunderten davor verfügte man in Russland über eine Silberwährung, Silbermünzen waren Zahlungsmittel. Unter Peter dem Großen führte man eine Währungsreform durch, die ab 1708 zur Prägung des sogenannten Silberrubels mit einem Feinsilbergehalt von 25 Gramm führte. Diese Münzen waren an die Talermünzen westeuropäischer Länder angeglichen, um den Handel zu erleichtern.

Zwischen 1897 und 1914 wurden Goldrubel geprägt, die nach den Normen der Lateinischen Münzunion hergestellt waren, zu dieser Zeit wurde auch der Silberstandard vom Goldstandard abgelöst. Diese Ära endete mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs 1914. Die Russische Revolution von 1917 brachte wieder neue Münzen, während die Rubelwährung beibehalten wurde. 1923 und 1925 prägte man 10-Rubel-Goldmünzen, diese sogenannten Tscherwonzen verkaufte man zur Devisenbeschaffung ins Ausland. Von 1975 bis 1982 gab es Nachprägungen dieser Anlage-Goldmünze, die teilweise in hohen Stückzahlen hergestellt wurde.

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